Die geplante Flüchtlingsunterkunft am Beelitzhof 24 in Nikolassee im Bezirk Steglitz-Zehlendorf ist, bis auf Bestandteile der Außenanlage, fertiggestellt – und steht leer. Das geht aus einer Antwort des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) vom 5. Mai 2020 hervor, die der FDP Zehlendorf-Wildwest vorliegt. Daraus geht zudem hervor, dass noch nicht einmal das Vergabeverfahren zur Auswahl eines Betreibers der Unterkunft abgeschlossen ist, die 492 Flüchtlinge unterbringen kann. Die Gesamtkosten für die Errichtung belaufen sich nach Angaben des LAF, das keine verbindliche Aussage zum Zeitpunkt der Betriebsaufnahme macht, auf 22,05 Millionen Euro, zuzüglich 244.000 Euro für die Erstausstattung.
Für den Vorsitzenden des FDP-Bezirksverbandes Steglitz-Zehlendorf, Sebastian Czaja, nährt dieser Sachverhalt einmal mehr den Verdacht, dass die Flüchtlingspolitik des Berliner Senats rein ideologisch ausgerichtet ist. „Denn anders ist es nicht zu verstehen, warum mit Hinweis auf dringend benötigte Flüchtlingsunterkünfte in Heckeshorn ein Gesundheitsstandort mit entsprechendem Planungsrecht zerstört und am Osteweg ein Sport- und Schulstandort verhindert wird, während am Beelitzhof rund 500 Plätze leer stehen“, sagte Czaja, der auch Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes Zehlendorf-Wildwest ist. Jetzt die Covid-19-Pandemie als Ausrede vorzuschieben, sei ziemlich billig. Vielmehr müsse sich Rot-Rot-Grün erklären und ehrlich machen. Denn mit dieser Politik verspiele der Berliner Senat jegliche Glaubwürdigkeit, die gerade in diesen Zeiten so bitter notwendig sei.